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Extrabreit – Rockgeschichte aus Hagen

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Die Band EXTRABREIT wurde 1978 von Stefan Klein und Gerhard Sperling (später als Käpt’n Horn bekannt) gegründet mit dem Ziel irgendwann reich und berühmt zu werden.Sie existierte nahezu 20 Jahre und ging mit ihrem letzten Konzert in ihrer Heimatstadt Hagen am 19.09.1998 endgültig in die deutsche Rockgeschichte ein.

In dieser Zeit erlebte sie Höhen und Tiefen wie kaum eine andere Band.Von Beginn an sang die Band deutsch, was in jener Zeit noch eine große Ausnahme war.Es folgten einige spektakuläre Auftritte in der Umgebung Hagens.

Im Spätsommer 1980 erschien ihr erstes Album unter dem dreisten Titel: „Ihre größten Erfolge“.Im Mai 1981 wird einer Neubesetzung das zweite Album „Welch ein Land, was für Männer“ aufgenommen. Die recht politischen, bisweilen düsteren Songs unterstreichen das Bewußtsein einer No-Future- und Null-Bock-Generation.

Titel wie „Der Präsident ist tot „, „Wir leben im Westen“; oder „Der Führer schenkt den Klonen eine Stadt“ setzen sich mit aktuellen Geschehnissen wie dem Attentat auf den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan oder dem Ost-West-Konflikt auseinander.Die Jugendlichen identifizieren sich zunehmend mit der Band, was den Erfolg von EXTRABREIT weiter steigert. Mit dem Titel „Polizisten“ als Singleauskoppelung landen die Hagener ihren ersten Hit in den Charts. Die Nachfrage nach Liveauftritten steigt in ganz Deutschland enorm. Die Breiten sind permanent in allen Medien präsent, Radio- und Fernsehauftritte sind bald Routine, mehrere BRAVO-Titel runden das Bild ab. In 1982 sind zwei Alben in den TOP 5, EXTRABREIT somit die bei weitem erfolgreichste deutsche Band.

Im April 1982 gingen die Fünf gemeinsam mit den Berliner Bands Spliff, Interzone und Prima Klima auf eine von LEVIS JEANS finanzierte und für damalige Verhältnisse riesige Festivaltour durch Deutschlands größte Konzerthallen. Diese Art des Sponsoring, heute selbstverständlich, war damals noch sehr ungewöhnlich. Die Tournee entwickelte sich zu einem Riesenerfolg, nicht zuletzt, weil gleichzeitig beide Alben vergoldet wurden. Das dritte Album „Rückkehr der phantastischen 5 „erschien im September 1982 und krönte das wohl erfolgreichste Jahr der Hagener.

1983 verließen Rolf Möller und Public Uli die Band. Als Trio nahmen Havaii , Kleinkrieg und Hunter die Platte „Europa“ auf, die erstmalig auch englisch gesungene Titel enthält. 1984 brachte das Trio Album Nr. 5 auf den Markt. Es trägt den Namen „LP der Woche“.

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Danach verschwand EXTRABREIT vorerst von der Bildfläche…..

Nach mehr als zwei Jahren traf man sich Ende 1986 wieder. 1987 erschien das Album „Sex after 3 years in a submarine“ , ein wiederum englischsprachiges Album.

Im Jahr 1990 beginnt vollkommen unerwartet ein neues Kapitel der Bandgeschichte: Die Gruppe gab dem Drängen einiger Konzertveranstalter nach und sagte einige wenige Auftritte zu, für die sich die klassische Besetzung Kai Havaii (Schlasse), Stefan Kleinkrieg (Klein), Hunter (Wolfgang Jäger), Rolf Möller und Ulrich Ruhwedel (Public Uli) wieder zusammenfand. Die Tour entwickelte sich zu einem unerwartet großen Erfolg.

Noch während dieser Tour mußte Public Uli kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen aussteigen und wurde von Bubi Hönig nahezu nahtlos ersetzt. Hönig war in der Hagener Szene durch sein Mitwirken bei Green, Faithful Breath, Bullet und anderen Heavy-Bands einschlägig bekannt. Darüberhinaus bekam Bassist Hunter zunehmend Probleme mit der Bühnenpräsenz. Als diese Situation für den Rest der Truppe nicht mehr tragbar war, wurde er ebenfalls bei laufender Tour gegen den Hagener Baßmann Michael Grimm ausgetauscht. Nach Beendigung dieser Reunion-Tour veröffentlichten Extrabreit Ende 1990 ihr erstes Live-Album: „Das grenzt schon an Musik“ . Ein Jahr später erschien „Wer Böses denkt, soll endlich schweigen“.

1993 brachten EXTRABREIT nach wiederum 2jähriger Pause die CD „Hotel Monopol“; auf den Markt. Mit der Single „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ landeten die Breiten in Zusammenarbeit mit Film- und Chansondiva Hildegard Knef wieder einen Hit.

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Drei weitere Jahre vergingen, bis EXTRABREIT im Frühjahr 1996 „Jeden Tag Jede Nacht“ veröffentlichten. Die zweite Gitarre spielte diesmal der Ex-„Jingo De Lynch -Gitarrist Tom Schwoll aus Berlin-Kreuzberg. Von dort stammte auch der neue Drummer Steve „The machine“ ,sowie der Bassist Sebastian Gäbel. Während der Arbeit am 10. Studio-Album im Jahr 1997 beschlossen Havaii und Kleinkrieg das Buch EXTRABREIT 1998 zu schließen. Folgerichtig heißt das letzte Werk „Amen“ . Hier werden die Breiten nur noch als Quartett geführt ( Kleinkrieg, Havaii, Gäbel, Steve“the machine“ ). Amen ist sicherlich nicht das beste, aber bestimmt das persönlichste Album von Schlasse und Klein .

Ab Mai gab es die Abschiedstournee durch fast 30 Städte, bevor am 19.September 1998 beim großen Abschiedskonzert in der Hagener Berlet-Halle vor 4000 Zuschauern zum letzten Mal der Vorhang fiel.

Nach kurzer Zeit merkten sie, dass das bürgerliche Leben nichts für sie war und kehrten 2002 auf die Bühne zurück.

Seitdem spielte die Band ,jetzt in der Besetzung Kai Havaii , Stefan Kleinkrieg , Rolf Möller, Bubi Hönig, Lars Larson, knapp 100 Konzerte und nahm eine neue Studio CD mit dem Titel „FRIEDEN“ auf.

Sie steuerten zum 40sten Jubiläum der Bundesliga den Song „ER MACHT IHN REIN“ bei. Das Lied erschien in einer Neuaufnahme.

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Ausserdem veröffentlichten sie 2 DVD`s
1. „DIE WAHRHEIT ÜBER EXTRABREIT“
2. „LIVE IN HAMBURG“ aufgenommen in den Docks im Mai 2003.

Die Band spielt am 27.08.05 zum ersten Mal wieder in ihrer Heimatstadt Hagen am Hengsteysee, wo sie auch ihr 25 Jähriges Jubiläum und die Platinverleihung ihrer ersten Schallplatte „IHRE GRÖSTEN ERFOLGE“ feiert.

Getreu ihrem Motto „Die Breiten sterben nie“ sieht die Band zuversichtlich auf die Dinge die noch kommen.

Text und Bild: Karsten-Thilo Raab
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